
- NEURA Robotics
NEURA Robotics
Sie hören, sehen, denken mit – und arbeiten rund um die Uhr. Roboter von NEURA Robotics sollen nicht nur Maschinen, sondern echte Kollegen sein: flexibel und lernfähig. Die Vision eines schwäbischen Unternehmers entwickelt sich rasant zum Hoffnungsträger einer alternden Gesellschaft und zum Technologieträger für eine neue Ära der Automatisierung. Gründer David Reger will mit seiner Plattform nicht weniger als die Robotik neu erfinden – und Deutschland als Standort gleich mit.
NEURA Robotics wurde in Metzingen bei Stuttgart mit dem Ziel gegründet, Robotik neu zu denken. Die Vision: Roboter, die nicht mehr starr programmiert werden müssen, sondern eigenständig wahrnehmen, verstehen und handeln – sogenannte kognitive Roboter. Mit NEURA Robotics steht dahinter ein Unternehmen, das Hardware, Sensorik, Software und künstliche Intelligenz in einem System vereint. Gründer und CEO ist David Reger (37), Quereinsteiger mit technischem Hintergrund und unkonventionellem Weg in die Robotik. „Ich wollte immer etwas verändern und war überzeugt, dass man mit einem nächsten Schritt in der Robotik tatsächlich die Welt verändern kann“, sagt er. Statt sich auf bewährte Konzepte zu verlassen, entschied er sich für einen radikalen Neustart.
Kollaborative Roboterarme („Cobots“), autonome mobile Plattformen, humanoide Roboter sowie haushaltsnahe Robotersysteme sind allesamt wegweisende Entwicklungen von NEURA Robotics. Der Anspruch ist dabei stets derselbe: „Wir verfolgen einen One-Device-Ansatz“, erklärt Reger. Basis sind Roboterplattformen mit autonomer Navigation und Interaktion. Damit verknüpft wird beispielsweise ein intelligenter Roboterarm mit Sensorik, der sich jedoch flexibel auf verschiedene Plattformen aufsetzen lässt – ob auf Rädern, Beinen oder stationär. So entsteht eine modulare, lernfähige Robotikplattform, die laut Reger das Potenzial hat, „das iPhone der Robotik“ zu werden.
NEURA Robotics entwickelt Roboter, die nicht nur präzise mechanische Aufgaben erledigen, sondern ihre Umwelt aktiv wahrnehmen, verstehen und darauf reagieren können. Der entscheidende Unterschied zu herkömmlichen Industrierobotern liegt in der kognitiven Architektur: Sensorik, Steuerung und künstliche Intelligenz sind direkt in den Roboter integriert. Ziel ist, Maschinen zu schaffen, die wie Menschen durch Sehen, Hören, Tasten und Verstehen agieren können – und damit eine neue Dimension von Flexibilität und Sicherheit erreichen. „Der Unterschied bei unseren Robotern ist: Ich kann einfach sagen: 'Nimm mal das Bauteil und leg es da hin.' Und der Roboter schreibt sich das Programm selbst“, erklärt David Reger. Das mache NEURA-Roboter zu einer Art Kollege: lernfähig, situationsbewusst und sofort einsetzbar.
Neben den klassischen Industrierobotern – etwa für Montage, Schweißtechnik oder Materialhandling – hat NEURA auch den Serviceroboter MiPA entwickelt: eine mobile Plattform mit sensorischen Armen, gedacht für haushaltsnahe Dienstleistungen. „MiPA soll dabei helfen, länger in den eigenen vier Wänden leben zu können“, sagt Reger. Das Gerät erkenne Stürze, könne Notrufe absetzen, Alltagsaufgaben übernehmen oder einfach nur Gesellschaft leisten. In Kombination mit einem eigenen Large Language Model (KI) ermögliche es umfassende sprachliche Interaktion – von Rezeptvorschlägen bis zu historischen Anekdoten.
Durch die hohe Sensorikdichte und das softwareseitige Zusammenspiel aller Komponenten ist der Roboter nicht mehr abhängig von aufwändiger externer Infrastruktur wie Käfigen, Laserzäunen oder exakten Positionierungshilfen. „Wir bringen das Hirn in den Roboter“, sagt Reger. Dadurch verringere sich der Integrationsaufwand massiv – ein Schlüsselfaktor für schnelle Skalierung, geringere Investitionskosten und höhere Flexibilität bei wechselnden Anforderungen.
„Bis 2030 fehlen in Europa 17 Millionen Arbeitskräfte. In China sind es sogar 60 Millionen. Das ist keine Dystopie – das ist Realität“, warnt Reger. Robotik sei daher nicht mehr nur eine Option, sondern werde zur Notwendigkeit. China etwa habe bereits konkrete Zielzahlen ausgerufen: 5 Prozent der Arbeitskräfte sollen bis 2030 durch humanoide Roboter ergänzt werden – das entspräche rund 40 Millionen Einheiten. Reger: „Wenn wir irgendwann noch etwas produzieren wollen, müssen wir uns in dieselbe Richtung bewegen.“
Auch im Einzelhandel ist NEURA bereits aktiv. Dort übernehmen Roboter beispielsweise das automatisierte Scannen von Regalen, erstellen digitale Zwillinge (Abbilder) der Warenverfügbarkeit und erkennen Leerstände. Im Bauwesen helfen sie beim Verputzen oder Schleifen – Aufgaben, für die zunehmend Fachkräfte fehlen. NEURA positioniert sich dabei nicht nur als Gerätehersteller, sondern als Plattformanbieter: Das Unternehmen liefert die Hardware und die kognitive Architektur – Partnerunternehmen wie Kawasaki, Omron oder Delta Electronics entwickeln darauf spezialisierte Anwendungen.
