Landwirtschaft im Klassenzimmer

Wie sechs Schüler mit einem neuartigen Düngemittel die Agrarbranche aufmischen wollen +++ Jugendliche aus Würselen gewinnen den Deutschen Gründerpreis für Schüler +++ Die zehn besten Geschäftspläne in Hamburg ausgezeichnet +++ Der „Lehrer des Jahres“ kommt aus Kassel +++


Hamburg, 24. Juni 2016 – Das Siegerteam der Spielrunde 2016 des Deutschen Gründerpreises für Schüler heißt Graintech. Die sechs Schüler vom Heilig-Geist-Gymnasium Würselen bei Aachen setzten sich mit einem herausragenden Geschäftskonzept bei Deutschlands größtem Existenzgründer-Planspiel durch. Bundesweit machten über 4.000 Schüler in knapp 1.000 Teams mit. Die Gewinner wurden am Donnerstagabend für ihre fiktive Geschäftsidee im Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr ausgezeichnet: Ein mehrschichtiges Düngekorn soll sich wie beim Lutschen eines Lollys langsam auflösen und zum gewünschten Zeitpunkt die Nährstoffe an Boden und Pflanzen abgeben. Der Nutzen: Statt mehrfach im Jahr muss ein Landwirt sein Feld damit nur noch einmal düngen. Die Jury bescheinigte diesem Konzept auch im realen Leben gute Chancen und hohes Nachfragepotenzial, weil Bauern dadurch viel Zeit und Kosten in der Bestellung ihrer Ackerböden einsparen könnten.

In seinem Grußwort beglückwünschte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Schülerinnen und Schüler. „Ich gratuliere allen Teams zu ihrer tollen Leistung, ganz besonders natürlich dem Siegerteam Graintech. Mit dem Deutschen Gründerpreis für Schüler wollen wir den Gründergeist in Deutschland fördern und jungen Menschen die Gelegenheit geben, erste unternehmerische Erfahrungen zu sammeln. Unser Land braucht und hat mutige und kreative Talente.“

Schüler des Hohenlohe-Gymnasiums Öhringen belegen Platz 2 und 3

Neben dem Siegerteam Graintech wurden neun weitere Gründerteams ausgezeichnet. Erstmalig in der Gründerpreis-Geschichte schafften es zwei Teams von derselben Schule aufs Siegertreppchen. Für Jubel am Hohenlohe-Gymnasium Öhringen sorgten die Teams Shrave (2. Platz) und abreeze (3.Platz). Shrave hat eine digitale Plattform für junge Menschen konzipiert, auf der sie ihre Lieblingsevents suchen, buchen und planen können. Die Idee dahinter: Jugendliche wollen sich heute trotz Internet und Social Media wieder mehr persönlich verabreden. abreeze hat eine biologisch abbaubare Einlage für den Boden der Biotonne entwickelt. Sie saugt Flüssigkeiten wie ein Schwamm auf und verhindert, dass bei Kälte Abfälle am Tonnenboden festfrieren und bei Hitze üble Gerüche entstehen. Und auch bei den Geschäftskonzepten der übrigen sieben Teams aus den bundesweiten Top-Ten-Teams spielte die Umsetzung technischer, nachhaltiger und sozialer Aspekte in tragfähige Geschäftskonzepte eine wesentliche Rolle (siehe Gesamtübersicht am Textende).

Spielablauf und Preise

Die Schüler mussten von Januar bis Mai neun Aufgaben bewältigen und einen Businessplan inklusive Marketingstrategie und Finanzplan einreichen, der sich an realistischen Marktbedingungen orientiert. Am Ende zählten vor allem der überzeugendste Geschäftsplan und ein kreatives Produkt. Die besten fünf Teams fahren im September ins Future Camp, ein individuell auf die Teams zugeschnittenes viertägiges Management- und Persönlichkeitstraining auf Schloss Kröchlendorff in der Uckermark. Auf die Plätze sechs bis zehn warten Praktikumsplätze bei coolen Startups. Das Siegerteam Graintech erlebt noch einen weiteren Höhepunkt: Bei der Siegerehrung des Deutschen Gründerpreises eine Woche später am 5. Juli im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin werden die Schüler gemeinsam mit den Gründern realer Unternehmen geehrt. Die Laudatio wird Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel halten. Dass sich die Teilnahme am Gründerpreis für Schüler lohnt, dafür gibt es zahlreiche Beispiele: Viele frühere Teilnehmer haben im Anschluss an den Wettbewerb Karriere in Wissenschaft und Wirtschaft gemacht. So mancher Alumni konnte seine Geschäftsidee bereits in die Tat umsetzen. Einige spannende Geschichten sind auf der Website nachzulesen: www.dgp-schueler.de/top/erfolgsgeschichten.html

Lehrer des Jahres kommt aus Kassel

Zum dritten Mal wurde bei der Preisverleihung der Titel „Lehrer/in des Jahres“ vergeben. Oliver Schmolinski von der Friedrich-List-Schule in Kassel erhielt von seinen Schülern für seine Betreuung beim Planspiel Bestnoten und überzeugte die Jury durch sein außerordentliches Engagement. Die Auszeichnung unterstreicht die wichtige Rolle der Lehrerinnen und Lehrer im Wettbewerb.

Pressefotos

Weitere Informationen und Pressefotos von den Top-Ten-Teams und dem Lehrer des Jahres finden Sie ab dem 24.6. zum Download unter: https://www.dgp-schueler.de/top/pressefotos.html

Pressekontakt:

Projektbüro Deutscher Gründerpreis für Schüler
Britta Liefländer

Am Baumwall 11, 20459 Hamburg
Tel: +49 (0)40/37 03 - 73 15
E-Mail: lieflaender.britta@guj.de

Hintergrund

Rund 75.000 Jugendliche ab 16 Jahren haben seit 1999 am Deutschen Gründerpreis für Schüler teilgenommen. Die Teams der allgemein- oder berufsbildenden Schulen verwandeln in dem internetbasierten Wettbewerb ihre Ideen in fiktive Unternehmenskonzepte inklusive Businessplan und Marketingstrategie. Deutschlands größtes Existenzgründer-Planspiel ist neben den Kategorien StartUp, Aufsteiger und Lebenswerk eine Kategorie des Deutschen Gründerpreises. Ausgerufen von stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, geht dieser Preis seit 1997 an herausragende Unternehmer in Deutschland. Ziel ist es, das Gründungsklima im Land zu fördern und potenziellen Unternehmern Mut zur Selbstständigkeit zu machen.

Die Top-Ten-Teams und ihre Geschäftsideen im Überblick

  • Platz 1: Graintech, 6 Schüler des Heilig-Geist-Gymnasiums Würselen, Nordrhein-Westfalen
    Vom Lolly zum Düngemittel – diesen Geistesblitz hatte das Team Graintech. Ihr mehrschichtiges Düngekorn soll sich wie beim Lutschen eines Lollys langsam auflösen und zur jeweiligen Jahreszeit die gewünschten Nährstoffe an Boden und Pflanzen abgeben.
  • Platz 2: Shrave, 6 Schüler des Hohenlohe-Gymnasiums Öhringen, Baden-Württemberg
    Shraves Geschäftskonzept ist eine digitale Plattform für junge Menschen, auf der sie ihre Lieblingsevents suchen, buchen und planen können. Die Idee dahinter: Jugendliche wollen sich heute trotz Internet und Social Media wieder mehr persönlich verabreden.
  • Platz 3: abreeze, 4 Schüler des Hohenlohe-Gymnasium Öhringen, Baden-Württemberg
    abreeze hat eine biologisch abbaubare Einlage für den Boden der Biotonne entwickelt. Sie saugt Flüssigkeiten wie ein Schwamm auf und verhindert, dass bei Kälte Abfälle am Tonnenboden festfrieren und bei Hitze üble Gerüche entstehen.
  • Platz 4: AGE Technology, 6 Schüler der berufsbildenden Schulen am Schölerberg Osnabrück, Niedersachsen
    AGE Technology will eine medizinische App auf den Markt bringen, die herzkranken Menschen sofortige Nothilfe leistet und ihnen im Alltag Sicherheit gibt – zu jeder Zeit an jedem Ort.
  • Platz 5: SaveMe, 6 Schüler der kaufmännischen Schulen Rheine, Nordrhein-Westfalen In Notfallsituationen einen schnelle Hilferuf absenden zu können – darauf basiert die Idee des Teams SaveMe. Sie wollen Armbänder mit integriertem GPS-Modul vertreiben, die Frauen die Angst vor Übergriffen nehmen soll. Auch Extremsportler und Eltern, die sich mehr Schutz für ihre Kinder wünschen, gehören zur Zielgruppe. 

  • Platz 6: Biosphere, 3 Schüler des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung Remscheid, Nordrhein-Westfalen
    Biosphere möchte das Wohlbefinden von Zierfischen erhöhen. Dafür hat das Team ein modulares Abdeckungs- und Beleuchtungssystem für Aquarien entwickelt, das den Tag-Nacht-Zyklus der Fische simuliert.
  • Platz 7: SmarTouri, 3 Schüler des Lerchenberggymnasiums Altenburg, Thüringen
    Mit ihrer Tourismus-App für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen will das Team SmarTouri ein soziales Tourismusnetzwerk aufbauen. Die Vorzüge: Besuchte Orte können mit Freunden geteilt und verglichen, Routen nachvollzogen, Einrichtungen bewertet und Informationen ganz einfach abgerufen werden.
  • Platz 8: Diabetex, 2 Schüler des Walter Eucken Gymnasiums Freiburg und 4 Schüler der Max-Weber-Schule Freiburg, Baden-Württemberg
    Diabetex will die Lebensqualität von Diabetes-Patienten steigern. Die Idee: eine Armbanduhr, die ohne Einstechen in den Finger den Blutzuckerspiegel misst und betroffenen Menschen hilft Über- und Unterzucker zu vermeiden.
  • Platz 9: Regarden, 4 Schüler des Heisenberg-Gymnasiums Hamburg
    Gemüseanbau in den eigenen vier Wänden – so die Geschäftsidee von Regarden. Der Clou: Das neu entwickelte Gewächshaus passt nicht nur in jede Wohnung, sondern „denkt mit“: Es düngt und wässert selbständig, regelt die Temperatur und passt die Beleuchtung an die jeweiligen Pflanzen an.
  • Platz 10: HashQ, 3 Schüler des Städtischen Gymnasiums Wermelskirchen, Nordrhein-Westfalen
    HashQ hat ein Geschäftsmodell entwickelt, das auf dem sogenannten „Internet der Dinge“ beruht. So schaltet sich beispielsweise eine mit der HashQ Cloud verbundene Kaffeemaschine anhand von Standort und Rückkehrzeit des Besitzers ein oder ein Wecker weckt je nach Wetter - und Verkehrslage. Die Daten der User werden streng geschützt.