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Neuroprogen GmbH - Kategorie Konzept 2002 Neuroprogen GmbH
Neue Hoffnungen für Parkinson-Patienten – in Europa und den USA leiden ein Prozent aller über 60-jährigen an der Parkinson‘schen Krankheit. Typisch für Morbus Parkinson ist das massive Absterben von wenigen Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin in einem kleinen Bereich des Gehirns ausschütten. Der dadurch verursachte Dopamin-Mangel führt zu Parkinson-Symptomen wie Unbeweglichkeit, Zittern etc.
Herkömmliche Therapieoptionen schnell ausgeschöpft
In den ersten 5-10 Jahren des Krankheitsverlaufs können die Symptome durch Verabreichung von Dopamin-Ersatzstoffen zufriedenstellend behandelt werden. Danach kommt es jedoch häufig zu unkontrollierbaren Wirkungsschwankungen, die zu einer schnellen Reduktion der Lebensqualität führen.
Neue Technologie ermöglicht langen Erhalt der Lebensqualität
Diese Defizite könnten mit der Entwicklung der NeuroProgen GmbH bald der Vergangenheit angehören. Das Unternehmen verfügt über eine Technologie, die es ermöglicht, humane neurale Vorläuferzellen aus dem Mittelhirn zu isolieren und zu vermehren. Nervenzellen können so in einem ausreichenden Maße produziert werden und als Zellersatztherapie, ohne den Einsatz ethisch umstrittener embryonaler Stammzellen, einer großen Zahl von Patienten zur Verfügung gestellt werden. Neuroprogen plant die Entwicklung von humanen Nervenzellen, die den fehlenden Botenstoff Dopamin beim Parkinson-Patienten ersetzen. Diese Nervenzelllinien werden in Modellen für Parkinson auf ihre Funktion überprüft. Bei positiven Daten werden diese Zellen in einem zweiten Schritt Parkinson-Patienten implantiert und sollen dort durch Dopaminausschüttung Krankheitserscheinungen entgegen wirken. Die Verpflanzung embryonaler dopamin-ausschüttender Nervenzellen hat sich bereits als viel versprechender Therapieansatz erwiesen.
Weitere Therapieformen für andere neurologische Erkrankungen geplant
Nach Abschluss der Parkinson-Therapie-Entwicklung planen die Gründer der NeuroProgen GmbH außerdem die Weiterentwicklung der restaurativen Zelltherapie, die ihre Anwendung auf andere neurologische und nicht-neurologische Erkrankungen ermöglichen soll.
Darüber hinaus sollen die im Labor hergestellten Nervenzellen als Testsystem für neue Medikamente nutzbar gemacht werden. Die Identifizierung molekularer Schalter in der Neurogenese und der Regeneration von Nervenzellen mittels Gen Chip Analyse soll zusätzliche Informationen für die Entwicklung innovativer Medikamente geben.
Die NeuroProgen GmbH wurde 2001 durch Prof. Johannes Schwarz gegründet. Zum vierköpfigen Gründungsteam gehören neben Prof. Schwarz Spezialisten der Neurologie und der Biologie als auch aus dem kaufmännischen Bereich.