Jerini AG - Kategorie Visionär 2005 Jerini AG

Bei Jerini dreht sich alles um Peptide. Das Biotechnologie-Unternehmen nutzt das therapeutische Potential von Peptiden zur Entdeckung und Entwicklung neuartiger Medikamente.


Peptide sind Aminosäureketten, wie sie ähnlich auch im menschlichen Körper vorkommen. Sie können allerdings nicht selbst in Medikamenten eingesetzt werden, weil sie sehr schnell im Körper abgebaut werden, sondern bilden nur die Vorstufe für die eigentlichen Wirkstoffe. Ein wichtiger Pluspunkt peptidbasierter Substanzen ist, dass sie sich durch eine hohe Effektivität und Sicherheit auszeichnen. Dies gilt beispielsweise auch für den von der Jerini AG geprüften Wirkstoff Icatibant zur Behandlung der Erbkrankheit Angioödem. Die 1994 gestartete Jerini GmbH ist eine Ausgründung aus der Berliner Charité. In den Anfangsjahren hat der Chemiker mit seinem Team eine auf Peptiden basierende Chip-Technologie-Plattform entwickelt. Mit Hilfe dieser patentierten Technologie können Tausende von Peptiden zu Forschungszwecken wesentlich schneller und preiswerter hergestellt werden, als mit herkömmlichen Verfahren. Außerdem ist die Identifikation möglicher Wirkstoffe wesentlich leichter und effektiver durchführbar.

So schuf Jens Schneider-Mergener die Voraussetzungen für die Arbeit der 2001 gegründeten Jerini AG: Das Unternehmen entwickelt innovative Arzneimittel auf Peptid-Basis. Das Besondere an dem Jerini-Modell: Aus den Gewinnen der Technologie-Plattform kann die teure und aufwändige Entwicklung der Medikamente teilweise mit finanziert werden. Die Zulassung für das erste Medikament der Jerini AG soll bereits 2006 erfolgen.

Die Firma
Jerini AG
Die Gründer Prof. Dr. Jens Schneider-Mergener
Gründungsjahr 2001

Diese sehr schnelle Umsetzung einer anspruchsvollen, innovativen Idee und die raschen Erfolge des Unternehmens waren wichtige Gründe für die Jury, die Jerini AG für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Visionär zu nominieren. Wesentlich war außerdem die Tatsache, dass Jens Schneider-Mergener dazu beitragen wollte, die Pharmaforschung in Deutschland wieder nach vorn zu bringen, denn der Chemiker hatte sich trotz hervorragender beruflicher Chancen in den USA bewusst für eine Rückkehr nach Deutschland entschieden.