Gear-Tec GmbH & Co. KG - Kategorie 2009 StartUp Gear-Tec GmbH & Co. KG

„Wir hatten eigentlich gar keine Zeit für die Teilnahme am Deutschen Gründerpreis“, sagt Gear-Tec Geschäftsführer Olaf Struck. Doch das strenge Auswahlverfahren der hochkarätig besetzten Jury hat ihn begeistert. „Die Fragen der Experten hatten es in sich. Dadurch reflektiert man ganz anders über das eigene Unternehmen. Das hat uns schon jetzt enorm bereichert.“


Gear-Tec aus Eggebek (Schleswig-Holstein) repariert und optimiert die bis zu 25 Tonnen schweren Getriebe von Windkraftanlagen. Außerdem organisiert das Unternehmen den Transport sowie die Montagearbeiten vor Ort in den Windparks. „Wir haben einen Rundum-Service, den andere Wettbewerber so nicht bieten,“ erklärt Struck. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist das extrem große Ersatzteillager. „Manche Teile haben Lieferzeiten von bis zu 18 Monaten. So lange dürfen die Anlagen natürlich nicht ausfallen“, so der Ingenieur. Ein teures Vergnügen, immerhin binden die Teile fast eine Million Euro Kapital. Die Idee kam Olaf Struck im Herbst 2005 beim Autofahren. Nach sieben Jahren als Führungskraft in der boomenden Windkraftbranche suchte er damals eine neue Herausforderung. „Mir liegt die Region am Herzen, hier bin ich zu Hause. Ich wollte beweisen, dass man auch in strukturschwachen Gebieten gute Geschäfte machen kann.“ Bereits wenige Wochen nach dem Start stand das erste Getriebe zur Reparatur bereit. „Wir wollten von Anfang an ein richtiger Industriebetrieb werden“, sagt der Unternehmer. Deshalb war geplant, schnell eine eigene Halle zur Verfügung zu haben und Ingenieure sowie Monteure einzustellen.“ Die Hausbank des Unternehmens, die Nord-Ostsee-Sparkasse, war von dem fundierten Geschäftsplan überzeugt und finanzierte das junge Unternehmen mit knapp einer Million Euro. Das Konzept ging auf: Derzeit arbeiten 23 Mitarbeiter für Gear-Tec, Tendenz steigend. „In den ersten drei Jahren haben wir schon 138 Getriebe repariert und dabei insgesamt rund 1.500 Tonnen Stahl bewegt“, so der Ingenieur.

„Mir liegt die Region am Herzen, hier bin ich zu Hause. Ich wollte beweisen, dass man auch in strukturschwachen Gebieten gute Geschäfte machen kann.“

„Ich bin gerne Unternehmer“, sagt der 43-Jährige von sich selbst. Er wolle etwas bewegen, selbst entscheiden, etwas gestalten. „Mir war aber klar, dass ich Partner brauche.“ Zuerst sprach Olaf Struck den späteren Mitgründer Michael Kallweit an. Nach und nach holte er weitere Gesellschafter ins Boot. „Die Kontakte unserer acht Gesellschafter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor, weil alle aus der Windindustrie kommen“, meint der Gear-Tec-Gründer. Der jetzt anstehenden nächsten Finanzierungsrunde sieht man bei Gear-Tec zuversichtlich entgegen. „Die Signale der Gesellschafter und der Banken sind positiv“, sagt Olaf Struck. „Dem Getriebe ist es egal, ob wir eine Wirtschaftskrise haben. Windkraftanlagen sind langfristig durchkalkulierte Investitionen, bei denen die notwendige Instandhaltung berücksichtigt ist.“ Spürbar sei allerdings ein stärkerer Wettbewerb. „Die Getriebehersteller drängen aktiver in den Instandhaltungsmarkt, weil sie derzeit freie Kapazitäten haben.“ Insgesamt profitiert das Unternehmen aber eher von der Krise: Die Lieferzeiten für die Ersatzteile haben sich verkürzt. „Wir wollen im übernächsten Jahr einen Marktanteil von acht Prozent erreichen“, so der Unternehmer. „Die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis wird uns einen richtigen Schub geben. Durch die Berichterstattung werden wir noch bekannter werden. Ich glaube auch, dass durch die Nominierung das Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit steigen wird. Dadurch können wir neue Kunden leichter von uns überzeugen.“

Die Firma
Gear-Tec GmbH & Co. KG
Die Gründer Olaf Struck

Die Gear-Tec GmbH & Co. KG, Anbieter von umfassenden Dienstleistungen zur Wartung von Getrieben von Windkraftanlagen, wurde von der Jury des Deutschen Gründerpreises nominiert in der Kategorie StartUp, weil das Unternehmen frühzeitig eine Marktlücke erkannt und konsequent besetzt hat. „Gear-Tec ist in der Lage, Getriebe von Windkraftanlagen nicht nur schnell zu reparieren, sondern auch Ersatzgetriebe zur Verfügung zu stellen und in den Austausch auch die Rotorwartung zu integrieren. So können die Auftraggeber ihre Kosten deutlich reduzieren und Gear-Tec mit ihrem schnellen Komplett-Service für die defekten Getriebe einen echten Kundenvorteil realisieren.“ Die Patenschaft übernimmt Kuratoriumsmitglied Friedrich von Metzler.