TerraTransfer GmbH - Kategorie 2011 StartUp Gemessen. Gesehen.

„Wir kombinieren vorhandene Technologie mit Anwendungs-Know-how und arbeiten gleichzeitig daran, die Technologie weiter zu verbessern“, umschreibt Geschäftsführer Marcel Delker das erfolgreiche Geschäftsmodell von Terratransfer. In dem Bochumer Unternehmen dreht sich alles um Geo-Mess-Systeme. „Wir liefern vollautomatische Umweltmessnetze, die schnell und unkompliziert Daten aus dem Gelände an einen Server senden,“ ergänzt Mitgeschäftsführer Sven Schulz.


Als Diplom-Geographen wissen Delker und Schulz wie mühsam die Erhebung von Umweltdaten aus Luft, Boden und Wasser sein kann: „Während des Studiums mussten wir oft stundenlang durch die Natur laufen, um Messgeräte abzulesen.“ Dass es anders gehen kann, haben sie 2007 noch als Diplomanten bewiesen. Im Rahmen eines Drittmittel-Projektes der Ruhr-Universität Bochum entwickelten sie Mess-Systeme, die die Daten automatisch sammeln und direkt an einen Computer übertragen. Bis zu Unternehmensgründung war es dann nur ein kleiner Schritt. 2008 wurde die Terratransfer GmbH eingetragen, ein Gründerstipendium sicherte die Vorbereitung der Start-up-Phase. „Dank dieser Unterstützung konnten wir uns darauf konzentrieren, unser Angebot zu verbessern“, sagt Schulz. Dem fünfköpfigen Gründungsteam aus Geographen, Informatikern und Ingenieuren gelang es in dieser Zeit, ihr Produkt marktreif zu machen. Terratransfer nutzt moderne Internettechnologie, um Umweltdaten mobil via GPRS zu übermitteln. Ausgestattet mit einer einfachen Batterie funktionieren die Messgeräte unabhängig von Strom- und Telefonnetzen.

„Trotzdem gilt: hartnäckig bleiben. Wir wissen, unser Produkt ist gut, das motiviert uns.“

Alle Daten fließen in eine Datenbank und sind sofort anschaulich online über Internetbrowser verfügbar. Möglich macht dies eine Kombination aus optimierter Hardware und eigener Software. „Normalerweise werden Umweltdaten sehr aufwändig erfasst und müssen händisch weiterverarbeitet werden. Wer unsere Dienstleistung nutzt, kann seine laufenden Kosten um bis zu 75 Prozent senken“, erläutert Delker. Eine erste Herausforderung für das junge Unternehmen war die Gewinnung von Referenzkunden. „Zunächst war der Markt sehr skeptisch, ob unsere Systeme tatsächlich funktionieren würden“, erinnert sich Delker. Terratransfer überzeugte ganz praktisch. Das Unternehmen stellte den Kunden ein Demogerät zur Verfügung, mit dem alle Funktionalitäten, die das Gesamtsystem bietet, getestet werden konnten. „Heute haben wir uns in einigen Regionen Deutschlands schon einen Namen gemacht, und unsere Kunden empfehlen uns weiter“, so Delker.

Die Firma
TerraTransfer GmbH
Die Gründer Marcel Delker

Seit eineinhalb Jahren kann Terratransfer auf die Unterstützung durch einen internationalen Partner zählen. Der Schweizer Sensorik-Hersteller vertreibt mittlerweile in 30 Ländern die Technologie aus Bochum. Die Gründer sind optimistisch, dass sie ihren Vorsprung in der Umwelt-Mess-Technologie weiter ausbauen können. „Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 30.000 Grundwassermessstellen, die betreut werden müssten“, weiß Delker. „Unser ganzes Team ist stolz darauf, dass wir es so weit geschafft haben“, kommentieren die Terratransfer-Gründer die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis. Vorgeschlagen wurde das Unternehmen übrigens von ihrer Hausbank, der Sparkasse Bochum. „Wir freuen uns auf das Coaching-Programm. Nicht zu unterschätzen sind auch die neuen Kontakte, die ohne den Deutschen Gründerpreis nicht zustande gekommen wären!“ Die Bochumer Terratransfer GmbH wurde in der Kategorie StartUp des Deutschen Gründerpreises nominiert, „weil es dem Unternehmen gelungen ist, durch eine neuartige Kombination bereits bestehender Hardware-Komponenten mit intelligenter Software das aufwändige und nur in großen Zeitabständen mögliche manuelle Messen der Daten zu ersetzen und dadurch eine neue Qualität der Datenanalyse zuzulassen. Terratransfer hat nationale und internationale Kunden, bei denen das Produkt großen Anklang findet. Das Unternehmen hat ein großes Wachstumspotenzial“, begründet die Jury ihre Entscheidung.