Ajax Loktechnik GmbH & Co. KG - Kategorie StartUp 2012 Die Hotline für defekte Loks

Wenn Güterzüge wegen Reparaturen oder Wartungsarbeiten ausfallen, wird es teuer. Ajax Loktechnik bietet einen neuartigen, flexiblen Service, der die Züge erheblich schneller wieder fit macht als bisher.


Ständige Erreichbarkeit, kompetente Ansprechpartner für die erste Schadensdiagnose am Telefon, sofortiger Arbeitsbeginn, Termintreue – das fehlte Diplomingenieurin Maja Halver, damals Geschäftsführerin einer Lokvermietung. „Wenn eine meiner Loks ausgefallen war, fand ich kaum jemanden, der sie schnell wieder flott bekam.“ Die wenigen Reparaturwerkstätten auf dem Markt waren außerhalb von knappen Kernarbeitszeiten kaum erreichbar und reagierten einfach zu langsam. Oft vergingen Tage, bis die Lok endlich einen Techniker zu Gesicht bekam. Bei Ausfallkosten von rund 1.000 Euro täglich ein teures Vergnügen. Die 46-Jährige erkannte die Marktlücke, doch selbst ein Unternehmen aufbauen?

„Auf einer Messe habe ich gemerkt, was mir Kollegen fachlich zutrauen. Da hat es Klick gemacht.“

„Als Geschäftsführerin mit einem Drei-Jahres-Vertrag trug ich sowieso ein gewisses Risiko, da war der Sprung nicht so groß.“ Bei ihrem Ehemann Dr.-Ing. Jörn Bruhn lief sie damit offene Türen ein, denn er träumte schon lange von der Selbständigkeit. Maja Halver kündigte ihren Job, Jörn Bruhn sicherte den Lebensunterhalt. „Ich saß allein in zwei leeren Büroräumen und habe akquiriert.“ Die Kunden in spe reagierten positiv. Viele suchten schon länger händeringend nach besserem Service für ihre Güterzüge und Dieselloks. Den ersten Auftrag bekam Maja Halver dank ihrer guten Kontakte schon nach zwei Wochen: Den Austausch einer Fensterscheibe. „Das habe ich schnell selbst gemacht.“ Parallel suchte die Ingenieurin Personal, eine echte Herausforderung. „Die Branche ist sehr klein. Viele gute Leute scheuen das Risiko eines StartUps.“ Der Durchbruch war die Anstellung von Industriemeister Andreas Ohletz, der wertvolle Kontakte mitbrachte und inzwischen am Unternehmen beteiligt ist. „Wir haben oft erfahrene Leute eingestellt, die sich woanders mit ihren Vorschlägen nicht gut durchsetzen konnten“, sagt Maja Halver. Bei Ajax dagegen werden gute Ideen belohnt.  Das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens sind Top-Service sowie hochqualifizierte Leute, die ständig weitergebildet werden und selbst bei kniffligsten Problemen eine Lösung finden. Eine Nachtschicht einlegen oder am Wochenende kurzfristig zu einem Notfall rausfahren? Für das Ajax-Team selbstverständlich.

„Wir sind rund um die Uhr erreichbar und arbeiten, wenn möglich, direkt vor Ort.“

Die Firma
Ajax Loktechnik GmbH & Co. KG

Dazu kommen überdurchschnittlich kurze Durchlaufzeiten und absolute Termintreue. „Wir brauchen beispielsweise für eine Hauptuntersuchung zwei Monate, woanders kann das schon mal ein Jahr dauern.“ Das hat sich in der Branche herumgesprochen. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, Jörn Bruhn ist inzwischen mit an Bord. Jetzt steht der weitere Ausbau der Firma an. Außerdem gibt es erste Anfragen aus dem Ausland. „Die Nominierung von Ajax Loktechnik für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie StartUp ist sowohl nach außen als auch nach innen für das Team eine ganz tolle Anerkennung“, sagen die Gründer. „Wir sind sehr gespannt auf die Beratung von Porsche Consulting und haben schon viele anspruchsvolle Fragen vorbereitet. Super finden wir auch den Unternehmenspaten. Wir freuen uns auf eine gestandene Unternehmerpersönlichkeit als Diskussionspartner.“ Die Jury nominierte das Unternehmen, „weil es der Gründerin gelungen ist, im Eisenbahngeschäft eine Servicelücke zu schließen. In einem Segment der klassischen Industrie bricht die Ajax Loktechnik erfolgreich starre Strukturen auf. Der mobile Instandhaltungs- und Reparaturservice ist zeitlich und räumlich sehr flexibel, das bietet für Kunden einen großen Nutzen – er beschleunigt die Reparatur von Zügen und reduziert so die Kosten, die durch den Ausfall entstehen würden. Mit dem Selbstverständnis, ein „absoluter Dienstleister“ für Logistikunternehmen zu sein, erwirtschaftet das Unternehmen bereits zwei Jahre nach der Gründung gute Umsätze und hat das Potenzial zu weiterem Wachstum.“