CSP Services GmbH - Kategorie Aufsteiger 2012 Kraft der Sonne

Parabolspiegel in Trogform, Fresnel-Linsen, Solar-Türme - mit den von CSP Services entwickelten Messtechniken und Bewertungsmethoden können die gekrümmten Spiegel in Solarkraftwerken so präzise produziert und ausgerichtet werden, dass sie die Kraft der Sonne optimal nutzen.


Aufbruchstimmung trieb Dr. Eckhard Lüpfert 1997 aus Köln in das spanische Almeria. „In Deutschland ging es uns gut, meine Frau war schwanger und wir konnten nicht mal Spanisch. Die Kollegen reagierten verständnislos“, erzählt der Ingenieur. In Spanien entwickelte und testete er als Mitarbeiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) damals neue Systeme für Solarkraftwerke. Darin wird das Sonnenlicht durch Spiegel so gebündelt, dass es einen Wärmeempfänger optimal trifft, um soviel Sonnenenergie wie möglich umzuwandeln. Ein wesentlicher Punkt dabei ist die ideale Krümmung und Ausrichtung der Spiegel. Die Spiegelreihen der sogenannten Parabolrinnen sind bei einem 50-Megawatt-Kraftwerk oft über 90 km lang und müssen alle exakt dieselben Vorgaben erfüllen. Doch korrekte Messungen waren technisch kaum möglich. „Wir haben Verfahren entwickelt, mit denen man die Kollektoren durch die computergestützte Auswertung von digitalen Fotos präzise vermessen kann“, so Lüpfert. Die teilweise patentierte Technologie wird zur Qualitätskontrolle bei der Produktion der Spiegel und beim Bau der Kraftwerke eingesetzt.

„Solarkraftwerke sind wichtige Bausteine im Energiemix und können mit unserer Technologie noch optimiert werden.“

„In Spanien habe ich gelernt, Lösungen für Anforderungen der Industrie zu finden und wichtige Kontakte geknüpft. Ich hätte nie gedacht, dass das der Grundstein für eine Unternehmensgründung wird“, sagt der 47-Jährige. Zurück in Deutschland erhielten der Ingenieur und sein Team Anfragen aus der Industrie, die das DLR aus rechtlichen Gründen nicht übernehmen konnte. Institutsleiter Prof. Dr. Robert Pitz-Paal schlug eine Ausgründung vor. „Ich wollte erst nicht, das Unternehmertum war mir fremd.“ Auch seine Mitstreiter, Physiker Dr. Klaus Pottler und Maschinenbauer Dr. Steffen Ulmer reagierten anfangs zurückhaltend. Schließlich hatten sie Familien und feste Arbeitsverträge. „Erst durch die Auseinandersetzung mit dem Businessplan haben wir erkannt, worauf es bei einer Gründung ankommt und dass wir es schaffen können.“ Wenig später startete CSP Services zeitgleich in Deutschland und Spanien mit den ersten Anfragen und Aufträgen aus der Industrie. Inzwischen ist das Unternehmen Weltmarktführer und bedient Kunden auf fast allen Kontinenten der Erde. „Kein anderer Anbieter hat unsere Expertise und Erfahrung“, sagt Lüpfert. Bis heute arbeitet das Team sehr eng mit dem DLR zusammen und ist außerdem in den relevanten Normungsausschüssen vertreten. „So bestimmen wir die Qualitätsstandards der Branche selbst mit.“ Die aktuelle Krise der Solarindustrie sieht man gelassen:

Die Firma
CSP Services GmbH

Die Nominierung von CSP Services für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Aufsteiger war eine gelungene Überraschung: „Wir hatten nicht mit diesem Erfolg gerechnet und konnten es kaum glauben. Besonders freuen wir uns auf die Unterstützung von Porsche Consulting. Dort spielt man in einer ganz anderen Liga und hat Erfahrungen mit der Großindustrie. Dadurch können wir viel lernen, denn wir sind ja erst seit wenigen Jahren Unternehmer.“ Die Jury nominierte das Unternehmen, „weil es den Gründern gelungen ist, Wissen und Technologie des DLR in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umzusetzen. Darüber hinaus überzeugten die vielen namhaften Kunden und Referenzprojekt sowie das erfahrene Management, das eine konsequente Internationalisierungsstrategie verfolgt.“