Ergobag GmbH - Kategorie StartUp 2012 Unsere Kinder brauchen richtige Schultaschen

Ergobags verbinden das rückenschonende Tragesystem innovativer Wanderrucksäcke mit den Anforderungen einer guten Schultasche.


„Wir kennen uns schon aus Schulzeiten und eines Abends kam das Gespräch auf Schulranzen“, erzählt Ergobag-Gründer Sven-Oliver Pink. „Eine befreundete Physiotherapeutin fragte, warum Schultaschen kein Tragesystem wie moderne Wanderrucksäcke hätten, obwohl doch schon viele Kinder an Rückenschäden litten.“ Pink, als Unternehmensberater unzufrieden, sowie Florian Michajlezko, damals im BWL-Studium, waren elektrisiert. „Wir hatten schon länger eine Gründungsidee gesucht.“ Die Recherche ergab: Schulrucksäcke gab es noch nicht. Der gängige Ranzen hat keine Hüftgurte. „Wenn die Kinder damit laufen oder hüpfen, belastet das den Rücken.“ Zudem ist die Rückenlänge üblicherweise nicht verstellbar, obgleich Kinder in der Grundschulzeit stark wachsen.

Zunächst eröffnete das Team einen Onlineshop und importierte Schulrucksäcke aus Norwegen. „Diese Modelle waren nicht attraktiv genug. Beispielsweise fehlten genügend Reflektoren und Außentaschen“, sagt Florian Michajlezko. Durch das Feedback der Familien erkannten die Gründer immer genauer, worauf es ankommt. „Der erste Schulranzen symbolisiert einen neuen Lebensabschnitt, ähnlich wie ein Hochzeitskleid. Da muss alles stimmen. Deshalb wollten wir selbst produzieren “so der Betriebswirt. Der frühere BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Hambrecht war begeistert von der Idee und investierte das erste Wachstumskapital. „Wir hatten privat nur sehr wenig Geld und haben anfangs in unserem Ladenlokal auf der Couch geschlafen“, erzählt der 28-jährige Michajlezko. Angst hatten die Gründer nicht, aber unruhige Momente. „Man muss in Asien 30 Prozent anzahlen, und wir waren unsicher, was wir für unser Geld bekommen.“ Doch abgesehen von kleineren Pannen wie fleckiger Ware oder rosa Zippern an einem Modell für Jungs lief alles glatt. Das Erfolgsrezept des Teams? „Wir haben 200 Prozent gegeben. Ich glaube, dass viele gute Ideen an mangelnder Konsequenz scheitern“, sagt Sven-Oliver Pink. Das Ergebnis: Schon zwei Jahre nach dem Start verkaufte das Unternehmen 78.000 der bis zu 189 Euro teuren Ergobags. Mütter überzeugt der gesundheitliche Wert und die umweltfreundliche Produktion aus gebrauchten PET-Flaschen. Kids fliegen auf das bunte Design und die „Kletties“, auswechselbare Bildsticker, mit denen man den Rucksack individuell gestalten kann. Mund-zu-Mund-Propaganda, ständige Kundenansprache auf Schulranzenparties und intensive Überzeugungsarbeit bei den Fachhändlern sorgten für den nötigen Bekanntheitsgrad. Inzwischen sind drei Modelle in unterschiedlichen Größen auf dem Markt, dazu gibt es Zubehör wie Federmäppchen oder Trinkflaschen. „Wir wollen uns stärker internationalisieren und Ergobag weltweit zum Synonym für Schultaschen machen“, umreißt der 32-Jährige die Zukunftspläne.

Die Firma
Ergobag GmbH

Dabei wird die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie StartUp sicherlich helfen. „Das ist eine tolle Anerkennung“, finden die Kölner. „Die Berichterstattung wird uns viel Öffentlichkeit bringen. So werden nicht nur Kunden, sondern auch potenzielle Kooperationspartner auf uns aufmerksam. Durch die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis wird Ergobag bei Geschäftspartnern von Anfang an in einem positiven Licht gesehen.“ Die Jury nominierte Ergobag in der Kategorie StartUp, „weil die Gründer ein bekanntes Produkt weiterentwickelt haben und erfolgreich und schnell in einem umkämpften Markt eingeführt haben. Der Schulrucksack der Ergobag GmbH ist ein funktional überzeugendes Angebot: Es verbindet Gesundheit, Umweltschutz, Design und Emotion. Der Vertrieb über den Fachhandel erfolgt mit Leidenschaft und neuen Ideen. Das Unternehmen arbeitete von Anfang an wirtschaftlich und expandiert auch international.“