Averbis GmbH - Kategorie 2013 Aufsteiger Intelligenter Finden

Normale Suchmaschinen liefern nur Ergebnisse zu eingetippten Begriffen – die Lösungen von Averbis können viel mehr: Sie erkennen die Bedeutung von Texten. Dadurch findet man mehr und vor allem passgenauere Dokumente zum gesuchten Thema.


Berichte, Dokumentationen, Patente, Social-Media-Daten, E-Mails – jeden Tag entstehen gigantische Mengen neuer Texte. „Das in diesen Dokumenten gespeicherte Wissen ist ein Schatz, der noch nicht gehoben ist“, sagt Averbis-Mitgründer Dr. med. Philipp Daumke. Wenn in medizinischen Texten ein Autor vom Blinddarm, ein anderer vom Appendix, ein dritter dagegen vom Zäkum spricht, müssen herkömmliche Suchmaschinen passen. Die Folge: Wichtige Erkenntnisse verstauben ungelesen in den Archiven. Averbis dagegen analysiert die Texte inhaltlich und berücksichtigt auch Synonyme, Oberbegriffe und sogar verschiedene Sprachen. Sucht man beispielsweise Informationen über „Alternative Energien in Europa“, bekommt man auch Dokumente, die sich mit Windkraftanlagen in der Nordsee befassen. Eine solche „Big Data“-Analyse ist für viele Branchen hochinteressant. Zu den Kunden von Averbis gehören Pharmafirmen wie Novartis oder Roche, die so Forschungsergebnisse und Patentschriften auswerten. Internetportale wie HRS analysieren damit Kundenbewertungen. Bei BMW hilft die Technologie, die Laborberichte der hauseigenen Materialprüfung zu durchsuchen und in Bibliotheken wie der Deutschen Nationalbibliothek erleichtert sie die Recherche von Fachliteratur. „Wir können sehr schnell große Mengen unterschiedlicher unstrukturierter Daten analysieren und liefern dabei qualitativ bessere Ergebnisse als unsere Wettbewerber“, erklärt der ausgebildete Computerlinguist und Mitgründer Dr. Kornél Markó den Erfolg. Hinter dieser Leistung stehen mehr als zehn Jahre Forschungserfahrung von Dr. Kornél Markó und Dr. med. Philipp Daumke, die sich in einem Projekt an der Uniklinik Freiburg kennengelernt haben. Die Bertelsmann-Stiftung und die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin zeigten schon bald Interesse an der innovativen Technologie. Eine Ausgründung erschien den Wissenschaftlern „spannender als eine Festanstellung. Wir wollten, dass unsere Forschungsergebnisse auch in der Praxis genutzt werden.“

„In der Wirtschaft wird aber anders argumentiert als in der Wissenschaft, das war zuerst eine Umstellung.“

Anlaufschwierigkeiten gab es nicht, ein Förderprogramm sicherte anfangs den Lebensunterhalt der Freiburger. Größere Investitionen waren nicht nötig, da sie die Infrastruktur der Uniklinik nutzen konnten. Schon nach einem Jahr konnte der erste Mitarbeiter eingestellt werden, für die Unternehmer „eine große Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen“. Seit dem Auslaufen der Förderung im Jahr 2009 steht Averbis auf eigenen Füßen. Die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Vertriebsprofi brachte einen weiteren Schub. „Wir hatten von Anfang an Umsätze und sind in den letzten Jahren kontinuierlich um 30 bis 40 Prozent gewachsen.“ So soll es weitergehen, Averbis will den europäischen Markt erobern und Marktführer werden.

Die Firma
Averbis GmbH
Die Gründer Dr. Philipp Daumke, Dr. Kornél Markó

„Durch die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Aufsteiger können wir uns viel glaubwürdiger als innovatives Unternehmen präsentieren. Dadurch werden wir vor allem für deutsche Großunternehmen noch interessanter“, so die Einschätzung der beiden Gründer. „Neben dem werblichen Effekt sind wir sehr gespannt, ob der Zugang zu den hochkarätigen Netzwerken zu neuen Kundenkontakten für Averbis führt.“ „Die patentierten Lösungen helfen den Unternehmen und der Wissenschaft. Sie können damit bestehendes Wissen erheblich besser nutzen und vernetzen“, so das Urteil der Auswahljury des Deutschen Gründerpreises, die Averbis in der Kategorie Aufsteiger nominierte. Auch die Gründer selbst beeindruckten die renommierten Experten: „Die hochqualifizierten Wissenschaftler entwickeln das Unternehmen sehr systematisch und strukturiert.“