Nanoscribe GmbH, Eggenstein-Leopoldshafen - Kategorie Aufsteiger 2015 3D-Druck in einer neuen Dimension

Mit ihrem extrem präzisen, patentierten 3D-Drucker hat die Nanoscribe GmbH eine High-Tech-Gründung wie aus dem Bilderbuch hingelegt. Die Expertenjury des Deutschen Gründerpreises war von der fachlichen und unternehmerischen Kompetenz des Teams gleichermaßen beeindruckt und nominierte den Technologie- und Marktführer in der Kategorie Aufsteiger.


„Wir haben das präziseste Verfahren im 3D-Druck.“ Stolz präsentiert Nanoscribe-Gründer Martin Hermatschweiler einen Mini-Eiffelturm. Jedes Detail stimmt, dabei kann man den Winzling nur unter dem Mikroskop erkennen. Die völlig neuartige Nanoscribe-Technologie erlaubt die Fertigung optischer und mechanischer Bauteile, deren Herstellung bislang technisch unmöglich war. Mit einer Auflösung von weit weniger als einem Mikrometer und Strukturgrößen von unter 150 Nanometern sind die Geräte um Klassen besser als alles, was vorher auf dem Markt war. Das Zusatz-Bonbon der rund 400.000 Euro teuren High-Tech-Drucker: Sie sind auch für die sogenannte maskenlose Lithographie geeignet, ersparen den Kunden also den Kauf eines zweiten Geräts. Die Präzisionsgeräte des Technologieführers stehen in rund 100 namhaften Forschungseinrichtungen der Welt, die Kundenliste enthält so klangvolle Namen wie die Fraunhofer- und die Max-Planck-Institute und Top-Unis wie Harvard, Caltech oder die ETH Zürich. Auch die Expertenjury des Deutschen Gründerpreises war beeindruckt, wie erfolgreich sich das Unternehmen dank klarer Alleinstellungsmerkmale etablieren konnte. „Jetzt erschließen wir die Industriemärkte“, sagt Mitgründer Dr. Michael Thiel. Die Nanoscribe-Technologie ist für viele Unternehmen interessant, von der optischen Industrie über die Automobilbranche bis hin zur Medizintechnik. Sie ermöglicht nicht nur die Herstellung von Prototypen und Kleinserien, sondern auch von Formen zur Produktion großer Stückzahlen.

„Wissenschaftler sind sehr aufgeschlossen für Innovationen, wir trafen fast überall auf offene Türen.“

Nanoscribe ist die erste Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie und entstand auf Initiative von Professor Martin Wegener, Arbeitsgruppenleiter am dortigen Institut für Nanotechnologie. Dort forschten die Physiker Martin Hermatschweiler (37), Michael Thiel (32) und Dr. Georg von Freymann (43) an sogenannten Photonischen Kristallen. „Wir wollten, dass unsere Technologie in der Praxis genutzt wird.“ Finanziert durch ein Förderprogramm, entwickelte das Team aus den Ergebnissen seiner Grundlagenforschung ein marktfähiges Produkt. Die Gründer präsentierten auf Messen, Ausstellungen und Kongressen, veröffentlichten in Fachpublikationen. „Den Einstieg haben wir über den Wissenschaftsmarkt geschafft.“ Dank sorgfältiger Vorbereitung, kontinuierlicher Weiterentwicklung und internationaler Vernetzung lief alles noch besser als im Businessplan kalkuliert. „Wissenschaftler sind sehr aufgeschlossen für Innovationen, wir trafen fast überall auf offene Türen.“ Existenzielle Probleme gab es nicht, die notwendigen Finanzmittel, aber auch intensive Unterstützung und Beratung, kamen von einer wissenschaftsnahen Beteiligungsgesellschaft.

Die Firma
Nanoscribe GmbH
Die Gründer Prof. Dr. Georg von Freymann, Martin Hermatschweiler, Dr. Michael Thiel, Prof. Dr. Martin Wegener
Gründungsjahr 2007

Die Experten des Deutschen Gründerpreises lobten „die wissenschaftliche Pionierleistung und die überragenden unternehmerischen Kompetenzen. Die Gründer haben den schwierigen Sprung von der Grundlagenforschung zum Markterfolg hervorragend gemeistert.“ Für diesen imponierenden Erfolg wurde Nanoscribe von der hochkarätig besetzten Auswahljury für den Deutschen Gründerpreis 2015 in der Kategorie Aufsteiger nominiert. „Die Nominierung ist eine ganz besonders wichtige Anerkennung für das Unternehmen. Diese Ehre gebührt vor allem unseren hochqualifizierten Mitarbeitern“, sagt Martin Hermatschweiler. Dr. Michael Thiel ergänzt: „Wir hoffen, dass wir dadurch in der deutschen Industrie bekannter werden und viele neue Ideen anstoßen. Außerdem wünschen wir uns, dass unser Beispiel auch andere Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung ermutigt, selbst marktreife Produkte zu entwickeln.“