iNDTact GmbH, Würzburg - Kategorie StartUp 2016 Robuste Sensibelchen

Die mehrfach patentierten, hochempfindlichen Sensorsysteme des Würzburger Start-ups iNDTact lassen die Konkurrenz weit hinter sich, nicht nur bei der Leistung, sondern auch beim Preis. Die breiten Anwendungsmöglichkeiten der innovativen Technologie überzeugten die Experten des Deutschen Gründerpreises ebenso wie die Persönlichkeiten der beiden Gründer: Sie nominierten iNDTact für den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie StartUp.


Früherkennung rettet bekanntlich Leben, und das gilt auch in der Technik. iNDTact-Sensorsysteme schlagen Alarm, wenn Auto- und Flugzeugteile verschleißen, Maschinen sich abnutzen oder Brücken und Gebäude marode werden. So können Reparaturen frühzeitig durchgeführt und gefährliche Unfälle verhindert werden. Auch in der Produktion sind die kleinen Helfer sehr nützlich: Sie erkennen, wenn Schmiermittel zur Neige geht, Sägen stumpf werden oder Walzen minimal schief liegen. Dadurch leben die Anlagen länger und die Qualität der Produkte steigt. Das Besondere der iNDTact-Sensoren: Sie reagieren extrem empfindlich auf akustische Emissionen, Schwingungen oder winzige Materialveränderungen wie Dehnungen. Dabei sind die aus Faserverbundmaterial gefertigten Sensibelchen äußerst robust: Auch bei extrem starken Signalen verrichten sie klaglos weiter ihren Dienst, während die Produkte der Wettbewerber überfordert aufgeben. Hitze oder Kälte, Wasser, Chemikalien oder Strahlung, selbst Hammerschläge machen ihnen nichts aus. „Das ist weltweit auf dieser Qualitätsstufe einmalig“, sagt Gründer Clemens Launer (34). Und das alles bietet iNDTact zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis: Bei hohen Stückzahlen sind die Sensoren aus eigener Produktion zu einem Bruchteil des Preises zu haben, den Wettbewerber für weit weniger Leistung verlangen. 

„Uns reizte die Freiheit, selbst zu entscheiden und unsere eigenen Ideen zu verwirklichen.“

In den mehrfach patentierten iNDTact-Sensorsystemen stecken mehr als 15 Jahre Forschungsarbeit von Dr. Raino Petricevic (47), dem technischen Kopf des Unternehmens. Die Idee kam dem ehemaligen Entwicklungsleiter im Rahmen eines Projektes bei seinem früheren Arbeitgeber, der die Forschung jedoch mangels Marktchancen einstellte. Der Tüftler gab nicht auf und experimentierte im heimischen Keller mit immer neuen Materialmischungen weiter. Auch der Markt veränderte sich, und 2013 war die Zeit reif. Im Innovations- und Gründerzentrum Würzburg traf der Physiker den Betriebswirt Clemens Launer. Die beiden unterschiedlichen Männer verstanden sich auf Anhieb. „Uns reizte die Freiheit, selbst zu entscheiden und unsere eigenen Ideen zu verwirklichen.“ Für die Gründung von iNDTact kündigten beide ihre Jobs und lebten zunächst von ihren Ersparnissen, bis nach einem Jahr Business Angels investierten. 

Die Firma
iNDTact GmbH
Die Gründer Dr. Raino Petricevic, Clemens Launer
Gründungsjahr 2013

„Die Kunden sind anfangs oft skeptisch, ob die Sensoren wirklich halten, was wir versprechen“, erzählt Clemens Launer. Überzeugungsarbeit leistet das achtköpfige Team mit Live-Präsentationen, bei denen der Kunde die Qualitäten der Sensoren selbst erleben kann. Inzwischen schätzen mehr als 60 renommierte Unternehmen im In- und Ausland die innovativen Sensorsysteme, darunter Airbus, ebm-papst, ZF Friedrichshafen und Bosch Rexroth. Auch die Juroren des Deutschen Gründerpreises waren beeindruckt von dem großen Potenzial der neuartigen Sensoren. Sie lobten zudem den Mut und das Durchhaltevermögen der Gründer. „Wir hätten niemals erwartet, beim renommierten Deutschen Gründerpreis so weit nach vorne zu kommen“, freut sich Clemens Launer über die Nominierung in der Kategorie StartUp. Das Duo hofft vor allem auf neue Kontakte zu Persönlichkeiten aus dem hochkarätigen Gründerpreis-Netzwerk. „Wir wollen weitere Zielmärkte erschließen und die Internationalisierung vorantreiben. Dabei hilft die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis, denn das ist super fürs Image und eine tolle Chance, uns der Öffentlichkeit zu präsentieren.“