Lemonaid Beverages GmbH - Kategorie Aufsteiger 2016 Erfrischende Entwicklungshilfe

Frisch gemachte Limonaden und Eistees von Lemonaid schmecken super und machen die Welt ein kleines bisschen besser. Die Jury des Deutschen Gründerpreises traf drei authentische Unternehmerpersönlichkeiten, die auf einzigartige Weise gesellschaftliches Engagement mit hoher Professionalität verbinden. Sie nominierte Lemonaid in der Kategorie Aufsteiger des Deutschen Gründerpreises 2016.


Hochwertige Zutaten ohne Chemie, fairer Handel, soziales Engagement und natürlich der tolle, hausgemachte Geschmack: Das ist das Erfolgsrezept von Lemonaid. Den Anstoß dazu gab Paul Bethke. Völlig ernüchtert von einem Einsatz als Entwicklungshelfer suchte der 35-jährige Ökonom nach neuen Möglichkeiten, etwas zu bewegen. „Das Ziel war ein professionell arbeitendes Unternehmen, mit dem soziale Projekte finanziert werden können.“ Kommunikationsspezialist Jakob Berndt (35) und Unternehmensberater Felix Langguth (36) waren sofort dabei. „Wir sind alle politische Menschen, konnten das aber im Job nicht einbringen.“ Das kulinarische Geschäftskonzept wurde durch Pauls Reisen inspiriert: Limonaden mit echtem Fruchtsaft und frisch aufgebrühte Eistees hatte er schon in Sri Lanka getrunken. So etwas wollte das Trio nun auch für den deutschen Markt, und dabei modernen Lifestyle, Genuss und gute Taten verbinden. Von jeder verkauften Flasche werden 5 Cent gespendet, insgesamt schon mehr als eine Million Euro. Damit finanziert Lemonaid eigene Hilfsprojekte in den Erzeugerländern, vor allem den Bau von Schulen.

„Das Ziel war ein professionell arbeitendes Unternehmen, mit dem soziale Projekte finanziert werden können.“

Kaum stand die Idee im Raum, steckten die Gründer ihr geballtes Wissen in die Umsetzung. Systematisch erkundete das Trio den Erfrischungsgetränke-Markt, suchte gezielt nach Erfolg versprechenden Nischen. Sie entwickelten ein junges, frisches Design und ein modernes Marketing. Ihre gut bezahlten Jobs hatten sie gekündigt, lebten von Erspartem. „Das fühlte sich gut und richtig an.“ Auf der Suche nach der perfekten Rezeptur mixten die Freunde am heimischen Küchentisch literweise frische Limonaden und Eistees. „Wir haben uns mit Kostproben bei Gastronomen und Feinkosthändlern vorgestellt.“ Denen schmeckten sowohl die ehrlichen, hochwertigen Getränke als auch die soziale Idee dahinter. Bevor auch nur eine einzige Flasche vom Band gelaufen war, gingen schon die ersten Bestellungen ein. „Unser größtes Problem war, einen Abfüller zu finden, der die frischen Zutaten verarbeiten konnte, denn dazu mussten die Anlagen umgebaut werden.“ Nach einem dreiviertel Jahr war es endlich soweit: Ein LKW mit den ersten 30.000 Flaschen, finanziert durch einen Gründungskredit, rollte auf das Firmengelände. „Die erste Charge war nach vier Wochen verkauft.“ Das Trio setzte vor allem auf Präsenz in der Szene-Gastronomie sowie bei Musik- und Kulturfestivals. Mit Erfolg: Inzwischen erfrischt Lemonaid sogar Filmstars auf der Biennale und in Cannes. Anfangs lieferten die Gründer jede Kiste persönlich aus, heute beschäftigt das Unternehmen 55 Mitarbeiter. „Das sind Menschen, die wollen, dass ihre Arbeit Sinn macht.“ Sinn machen nicht nur die Hilfsprojekte von Lemonaid. Die Gründer legen außerdem viel Wert auf einen fairen Umgang miteinander, kennen viele Lieferanten persönlich. Jetzt wollen sie das Lemonaid-Konzept auch ins Ausland tragen sowie losen Tee auf den Markt bringen, um noch mehr Unterstützer zu finden. 

Die Firma
Lemonaid Beverages GmbH
Die Gründer Jakob Berndt, Paul Bethke, Felix Langguth
Gründungsjahr 2009

Die Juroren des Deutschen Gründerpreises waren begeistert von den drei außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die vorleben, was Soziales Unternehmertum heute bedeutet. Für diese Verbindung von wirtschaftlichem Erfolg mit gesellschaftlichem Engagement wurde Lemonaid für den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie Aufsteiger nominiert. „Das ist eine sehr besondere Form der Wertschätzung“, finden die Gründer. „Die Nominierung wird uns sicherlich beim Aufbau von Geschäftskontakten helfen. Wir hoffen, dass wir dadurch noch mehr Öffentlichkeit für unser Projekt bekommen.“