- Preisträger:innen
- 2016
- Okinlab GmbH
Okinlab GmbH, Saarbrücken - Kategorie StartUp 2016 Handwerk 4.0
Bezahlbare Möbel, auf www.form.bar vom Kunden individuell gestaltet und von der Tischlerei um die Ecke gefertigt - mit diesem innovativen Konzept begeistert Okinlab nicht nur Designliebhaber, sondern auch die hochkarätig besetzte Expertenjury des Deutschen Gründerpreises. Das brachte dem Duo aus Saarbrücken eine Nominierung für den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie StartUp ein.
Geschwungene Formen mit rasanten Kurven oder minimalistische Sachlichkeit: Mit form.bar, dem Online-Konfigurator des Start-ups Okinlab kann sich jeder bezahlbare Möbel selbst gestalten. „Ein Algorithmus in unserem weltweit einzigartigen 3-D-Konfigurator sorgt dafür, dass sich die Proportionen der einzelnen Elemente harmonisch verändern und das Möbelstück immer gut aussieht“, sagt Gründer Nikolas Feth (35). Das Ergebnis ist eine neuartige, weiche Formensprache, die sich an der Natur orientiert und das Raumgefühl verändert. Dank eines ausgeklügelten Stecksystems sind die Möbel ohne Kleber oder Schrauben in kürzester Zeit selbst aufgebaut. Und weil sämtliche Maße individuell festgelegt werden, passt am Ende alles genau so, wie es der Kunde braucht.
Gefertigt werden die Steckteile aus hochwertigen Holzwerkstoffen von Tischlern aus der Region. „Dadurch hat der Kunde einen Ansprechpartner vor Ort und natürlich kürzere Lieferzeiten“, erklärt Mitgründer Alessandro Quaranta (34). Dass so etwas im Hochlohnland Deutschland auch für Normalverdiener bezahlbar ist, dafür sorgt eine innovative Verbindung von moderner Technologie und klassischem Handwerk. „Das Geheimnis sind unsere automatisch vorbereiteten Fertigungsdaten für die CNC-Fräsen“, verrät Nikolas Feth. Das klingt einfacher als es ist. Selbst erfahrene Handwerker konnten anfangs nicht glauben, dass die zeitintensive und damit teure Einrichtung der Fräsen tatsächlich entfällt. Der Schreiner kann die Teile zeitsparend zuschneiden und sich anschließend auf sein eigentliches Handwerk konzentrieren, denn die einzelnen Elemente werden von Hand geschliffen, geölt oder anderweitig veredelt.
Die Gründer | Nikolas Feth, Alessandro Quaranta |
Gründungsjahr | 2013 |
Die innovative Idee entstand durch Zufall. Alessandro Quaranta war schon länger im Modebusiness selbstständig und deshalb mit der Einrichtung eines engen, kleinen Ladens beauftragt worden. „Hier war kein Platz für Standardmöbel und eine Maßanfertigung war zu teuer.“ Die Lösung fand der Diplom-Kaufmann gemeinsam mit seinem alten Schulfreund Nikolas Feth. Der Architekt hatte sich vorher an der HTW des Saarlandes mit der wirtschaftlichen Fertigung von Leichtbauteilen beschäftigt und dadurch das passende Wissen. Schon bei der Eröffnungsparty des ungewöhnlich gestalteten Ladens kamen die ersten Anfragen von begeisterten Gästen – der Startschuss für Okinlab. Finanziert durch ein Stipendium entwickelten die Gründer ihre Idee in zweijähriger Arbeit bis zur Marktreife, 2015 ging die Webanwendung form.bar online. Seitdem findet das zwölfköpfige Unternehmen immer mehr Kunden im In- und Ausland. Die Experten der Auswahljury des Deutschen Gründerpreises waren begeistert von dem innovativen Geschäftskonzept: „Okinlab nutzt den Trend zur Individualisierung und zeigt die Chancen der Digitalisierung für das traditionelle Handwerk. Das erschließt auch kleineren Betrieben neue Zielgruppen und sichert Arbeitsplätze in Deutschland.“ Die Juroren nominierten die Saarbrücker für den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie StartUp. „Die Berichterstattung ist eine Riesenchance für Okinlab“, finden die Gründer. „Wir wollen jetzt weiter wachsen und hoffen, dass wir durch die Nominierung neue Kunden und weitere Tischlereien als Kooperationspartner finden.“