Scopis GmbH - Kategorie Aufsteiger 2016 Wegweiser für Chirurgen

Die chirurgischen Assistenzsysteme von Scopis sorgen mit Augmented Reality-Technologie für mehr Präzision bei komplizierten Operationen. Die Jury des Deutschen Gründerpreises war beeindruckt von dem innovativen Produkt, von dem Ärzte und Patienten gleichermaßen profitieren. Eine Nominierung für den Deutschen Gründerpreis 2016 in der Kategorie Aufsteiger war der Lohn für diese in jeder Hinsicht vorbildliche Gründung. 


Bei minimalinvasiven Operationen arbeitet der Chirurg auf engstem Raum mit nur wenige Millimeter großen Instrumenten. Der kleinste Fehler endet manchmal tödlich, etwa bei einem Hirntumor. Bislang konnte der Arzt seinen Weg zum Tumor erst während der Operation „auf Sicht“ finden, eine auch für erfahrene Chirurgen extrem schwierige Aufgabe. Mit Scopis kann man Weg und Ziel anhand von MRT-Aufnahmen schon vor dem Eingriff planen. Die Systeme blenden diese Idealroute als eine Art Tunnel in die Livebilder aus dem Körper des Patienten ein, die der Chirurg während der OP sieht. Dadurch erkennt er den richtigen Weg besser, es gibt weniger Komplikationen und auch bislang unmögliche Operationen werden machbar. Vor allem aber kann der Arzt sicher sein, den Tumor vollständig zu entfernen, weil die Augmented Reality-Technologie von Scopis dessen genaue Position und Ausdehnung zeigt. 

„Wir wollten unsere Technologie allgemein zugänglich machen und mit unseren Forschungsergebnissen wirklich etwas verändern.“

Die Jury des Deutschen Gründerpreises war sehr beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Produkte und dem enormen Fortschritt in der Medizintechnik. „Die Integration von medizinischen Informationen in die Livebilder der Operation ist ein wirklich überzeugender Einsatz von Augmented Reality. Scopis-Systeme sind ein entscheidendes Hilfsmittel für den Chirurgen und verbessern die Patientensicherheit deutlich.“ Grundlage dieser mehrfach patentierten Innovation ist die langjährige Forschungsarbeit einer interdisziplinären Forschungsgruppe von Berliner Charité und Fraunhofer Gesellschaft. Ein Mitglied dieser Gruppe: Bartos Kosmecki, 36, Ingenieur. „Während einer Operation an einem Kleinkind konnte ich die praktischen Probleme für den Chirurgen selbst beobachten und so entstand im Gespräch mit den Ärzten die Idee,“ erzählt der Gründer. Dann ging alles ganz schnell. Gemeinsam mit Mechatroniker Andreas Reutter (31) und Informatiker Dr. Christopher Özbek (35) entwickelte der Wissenschaftler das modular aufgebaute Scopis-System innerhalb von nur sechs Monaten zur Marktreife. „Wir wollten unsere Technologie allgemein zugänglich machen und mit unseren Forschungsergebnissen wirklich etwas verändern.“ Anfangs wurde die Ausgründung durch Stipendien finanziert, später stiegen Fraunhofer Gesellschaft und Charité als Gesellschafter ein. Beeindruckt war die Auswahljury auch vom raschen Erfolg des jungen Unternehmens. Unterstützt durch Vertriebspartner in 50 Ländern hat Scopis in nur sechs Jahren bereits über 130 der einzigartigen Hightech-Systeme an namhafte Kliniken in der ganzen Welt verkauft. Außerdem wird die mehrfach patentierte Technologie in Medizinprodukten anderer Hersteller verwendet. 

Die Firma
Scopis GmbH
Die Gründer Bartosz Kosmecki, Dr. Christopher Özbek, Andreas Reutter
Gründungsjahr 2010

Bis heute ist Scopis weltweit das einzige Unternehmen, das Augmented Reality in der medizinischen Endoskopie beherrscht. „Wir wollen immer die neueste Technologie für klinische Problemstellungen bieten.“ Ursprünglich für die Gehirnchirurgie entwickelt, werden die Systeme inzwischen auch bei anderen komplizierten Operationen eingesetzt, beispielsweise an der Wirbelsäule oder den Nasennebenhöhlen. Außerdem erleichtert Scopis-Lernsoftware die Ausbildung von Chirurgen in diesen schwierigen Operationstechniken. Derzeit arbeitet das 34-köpfige Team an weiteren Innovationen. Da kommt die Nominierung für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Aufsteiger gerade recht. „Das ist eine große Anerkennung und eine Motivation, unseren Weg weiter zu verfolgen“, sagt Bartos Kosmecki. „Der Deutsche Gründerpreis ist eine sehr wichtige Auszeichnung. Die Berichterstattung wird Scopis sicher weiter nach vorn bringen.“